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Hello darkness, my old friend.

Erneut wurde mir heute bewusst, dass ich diese Traurigkeit, die ich so oft verspüre brauche, fast schon liebe. Sie ist ein ständiger Begleiter geworden. Ich befinde mich in einer anhaltenden Umarmung von ihr. Und es ist gut so. Ich fühle mich seltsam aufgehoben, wenn sie mich ergreift. Ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie es ohne sie ist. Ich wache auf und da ist dieser Weltschmerz, diese tiefe, undurchdringbare Melancholie. Natürlich geht es mir in den meisten Momenten gut, ich bin glücklich und diese Trauer ist von den vielen guten Gefühlen überdeckt. Aber dennoch schwebt sie immer über mir, sie hält ihre drückende Hand auf mich und jeden Moment, in dem ich allein bin, mir selbst und meinen Gefühlen ausgesetzt, da nehme ich sie wahr. Vielleicht gehöre ich einfach zu den Menschen, die von Grund auf depressiv sind, die dieses Gefühl immer in sich tragen. Ich denke früher war ich nicht so. Sicher bin ich mir allerdings nicht. Manchmal glaube ich zu wissen, dass es schon viel länger so ist als es mir eigentlich bewusst ist. Ich habe viel verdrängt. Ständig. Das tue ich auch heute noch. Es fällt mir schwer über Gefühle zu sprechen. Tatsächlich weine ich oft weil ich das Leid anderer nicht ertragen kann. Seltsam, wenn man bedenkt, wie gut ich mit meinem eigenen klar komme. Darüber rede ich allerdings nur sehr selten. Meine Versagensängste im Bezug auf das Studium und das Leben lassen sich  formulieren und ich schaffe es in starken Momenten  zu beichten, wie sehr mich vieles belastet. Aber was meinen Körper angeht bin ich genauso engstirnig wie eh und je. Das wird sich nie ändern. Zur Zeit fühle ich mich wieder unwohler. Das Gefühl kommt in Wellen. An manchen Tagen ist es kaum auszuhalten und meine Nahrungsaufnahme dementsprechend gering. An anderen habe ich den Bedarf zu fressen ohne Ende. Einziger Erfolg ist, dass ich mich soweit beherrsche nicht wieder alles gleich loszuwerden. Ich bin sehr abhängig von meinen Beziehungen und Mitmenschen. Ich schaffe es nicht allein mir selbst zu helfen.
Ich hoffe, dass ich irgendwann eigenständig glücklich werden kann und nicht mehr alle Bestätigung von anderen dazu benötige.
Bis dahin ist es ein weiter Weg.


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